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In Planungsprozessen spirituelle Kreativität freisetzen
Brainstorming mit Gebetsinspiration
In unseren Sitzungen müssen wir immer wieder neue Ideen entwickeln. So starten wir oft ein Brainstorming, indem wir alles, was uns an Ideen in den Sinn kommt, stichwortartig aufschreiben. Diese Methode kombiniert die bekannte Methode des Brainstormings mit Zeiten der Stille, die offen sind für Gottes Geist und sein Wirken. Denn: „Gottes Reden ist schöpferisches Reden. Er ist ein Gott, der sich hören lässt“ (Wolfgang J. Bittner).
Anwendungshinweise
Es gibt eine klare Fragestellung.
Erste Runde – Brainstorming (1. Pinnwand)
- Die Moderation (M) schreibt auf Zuruf jede Idee in maximal 2 Stichworten auf eine Karte und befestigt sie auf der Moderationswand.
- Danach werden die Karten mit Hilfe von M zu Sinneinheiten zusammengefasst („geclustert“). Welche Karten passen inhaltlich gut zusammen? Welchen Oberbegriff kann man diesem Karten-Cluster geben?
Zweite Runde – Gebetsinspiration (2. Pinnwand)
- Gebetsstille zur besprochenen Fragestellung. Einleitung durch den/die Moderator:in: „Gott, du siehst die Herausforderung, vor der wir stehen. So wie Samuel betete, beten auch wir: Sprich, Herr, wir wollen hören“ (1. Sam 3,9). Je nach Bedürfnis 4 bis 8 Minuten Schweigen.
- Nennung der Gedanken, Ideen und Eindrücke. Sie werden nicht kommentiert.
- Stichworte werden wie zuvor auf einer Karte notiert und auf der Moderationswand befestigt.
Dritte Runde – Integration von Brainstorming und Gebetsinspiration
- Bei jeder Karte von der 2. Pinnwand überlegt man, ob sie die Ideen aus der ersten Brainstormingrunde (1. Pinnwand) unterstützt/erweitert, ob dies eine neue Idee ist, die übernommen werden sollte, oder ob die Idee zur Seite gelegt werden kann.
- Das Ergebnis ist eine Ideenliste für die Ausgangsfragestellung.
Modifizierte Walt-Disney-Methode
Bei dieser vom Kreativkopf Walt Disney entwickelten Methode geht es um kreative Ideenentwicklung. Sie eignet sich hervorragend, um die in der Schöpfung angelegte Kreativität mit Gebetsinspiration zu verbinden. Denn „unter den Vorteilen des Hörens auf Gott (…) findet sich die Rückkehr von Kreativität (…), weil wir im Hören auf Gott von ihm die Kreativität empfangen, die keine Grenze des natürlichen Talents kennt“ (Klaus Bockmühl).
Anwendungshinweise
Ablauf Die Gremienmitglieder (GM) nehmen in drei Phasen verschiedene Rollen ein: Der/die Träumer:in, welche:r die Ideen liefert; der/die Realist:in, welche:r Möglichkeiten der Umsetzung sucht; der/die Kritiker:in, welche:r nach möglichen Hindernissen sucht.
Moderation Sie achtet darauf, dass die Rollen in den verschiedenen Phasen strikt eingehalten werden.
Gebetsinspiration Jede Phase beginnt mit einer Bitte um Gottes Geist und einer kurzen meditativen Stille: „Guter Gott, wir bitten dich um die Kraft deines Heiligen Geistes. Möge er unsere Zeit des Träumens / Realisierens / Kritisierens (je nach Phase) mit seinem Wirken erfüllen“.
Träumerphase Die GM entwickeln ohne Vorgaben, Grenzen und Einschränkungen ihre Ideen. Unmöglich Erscheinendes, Verrücktes, noch nie Dagewesenes hat hier seinen Raum.
Realisierungsphase Es werden Wege und Möglichkeiten gesucht, wie die in der Träumerphase entstandenen Ideen umgesetzt werden können. Hier kommt die Durchführbarkeit in Bezug auf Arbeitszeit, -kräfte, Know-how und Finanzen in den Blick.
Kritikerphase Das bisher Erarbeitete wird noch einmal kritisch geprüft. Was wurde übersehen? Wo gibt es Schwachpunkte? Was muss verbessert werden?
Wiederholung Der Phasen-Kreislauf kann bei Bedarf erneut durchlaufen werden.
Hörendes Innehalten
In einer Diskussion geht es inhaltlich nicht voran. Vielleicht liegen die Meinungen weit auseinander oder es herrscht eine nicht erklärbare Spannung im Gremium. Vielleicht herrscht einfach auch nur Ratlosigkeit. Isabel Hartmann und Reiner Knieling schlagen vor, in solchen komplexen und möglicherweise überfordernden Situationen Christus im Gebet zu fragen: „Was sagst du mir? Was täte dir gut? Was löst du bei mir aus? Oder: Was nehme ich von dir wahr?“
Anwendungshinweise
Gemeinsame Festlegung, was beim „Hörenden Innehalten“ inhaltlich geklärt werden soll.
Hörend-meditative Stille Nach einem kurzen Einleitungsgebet durch die Sitzungsleitung 10 bis 15 Minuten Stille. Sie dient dazu, von vorgefassten Meinungen, Überzeugungen und Wünschen innerlich zurückzutreten. Es geht nicht darum, neue Antworten auf die Fragestellung zu finden oder weitere Argumentationsmunition für die eigene Position zu sammeln. Vielmehr soll Gott Gedanken, Ideen, Bibelverse oder Eindrücke schenken, die für den weiteren Fortgang der Diskussion hilfreich sind.
Austauschrunde Wer möchte, teilt seine/ihre Gedanken mit. Jede:r kann etwas sagen, aber keine:r muss. Wer etwas beiträgt, bleibt ganz bei sich, bezieht sich nicht auf den/die Vorredner:in und hält sich kurz. Es wird nicht philosophiert, theologisiert oder belehrt. Keine:r kommentiert das Gesagte oder fängt eine Diskussion an. Nicht selten zeichnet sich durch diesen Austausch schon eine Tendenz ab, in welche Richtung es gehen könnte.
Entscheidung Weisen die gewonnenen Gedanken, Eindrücke und Ideen in dieselbe Richtung, kann eine Entscheidung getroffen werden. Wenn nicht, kann zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Diskussions- und Gebetsrunde eingeplant werden.