Erkennbarkeit und diakonische Kultur

Sieht man, dass Ihre Einrichtung zur Diakonie und damit zur evangelischen Kirche gehört? Zum Beispiel durch Kreuz, Bibeln, den Namen Ihrer Einrichtung o. ä.

Nein

Der erste Eindruck zählt. Das Kronenkreuz im Eingang, eine Bibel (in der Übersetzung von Martin Luther) im Nachttisch oder ein christlicher Name der Einrichtung machen sichtbar – hier ist Diakonie, hier ist evangelische Kirche. Auch wenn nicht überall eine Kapelle möglich ist, diakonisches Profil lässt sich auch mit kleinen Dingen sichtbar machen:

die Tageslosung oder ein interreligöser Gruß (bspw. zum islamischen Opferfest) auf einem öffentlichen Bildschirm,
ein Segenswort oder ein Kreuz an der Wand,
eine Krippe zu Weihnachten,
ein in liturgischen Farben beleuchteter Eingangsbereich.

Überlegen Sie, was für Ihre Einrichtung passen wäre.

Hat Ihre Einrichtung ein Leitbild, das auf christliche Inhalte verweist?

Nein

Leitbilder sind Versprechen. Die meisten diakonischen Leitbilder verweisen auf das christliche Gottes- und Menschenbild. Dieses begründet den Dienst in diakonischen Einrichtungen. Das Leitbild ist ein Versprechen an die Klient:innen, dass die im Christentum geglaubten Werte die Arbeit prägen. Lesen Sie doch mal in Ihrem Leitbild und entdecken Sie diese Inhalte. Wenn Sie keine finden? Vielleicht prüfen Sie, ob Ihnen eine Ergänzung wichtig ist. Die kann auch die christliche Verbundenheit mit anderen Religionen ausdrücken.

Werden in Ihrer Einrichtung christliche Feiertage wie Weihnachten und Ostern gefeiert?

Nein

Feiern stiftet Identität. Der christliche Festkalender bietet dazu viele Anlässe. Neben den großen Festen wir Weihnachten und Ostern, können gerade für die Diakonie folgende Feste und Zeiten wichtig sein:

St. Martin
Erntedank
Gedenktag des Engel Michael (29.9.)
Advent mit dem Wichernschen-Adventskranz gestalten u.a.

Der jährliche Diakonie-Sonntag kann gemeinsam mit der Ortsgemeinde gefeiert werden.

Wird in Ihrer Einrichtung langjährige und gute Arbeit gewürdigt, zum Beispiel durch das Kronenkreuz?

Nein

Das Kronenkreuz ist Wertschätzung. Es wird in der Diakonie nach 25 Jahren Dienst an Mitarbeiter:innen verliehen. Es zeichnet die Treue zu ihrer Dienstgeberin aus. Sinnvoll kann es sein, Mitarbeiter:innen schon früher für ihre Arbeit öffentlich zu würdigen.

Gibt es regelmäßig Andachten o. ä.?

Nein

Was ist eine Andacht? Und was ist regelmäßig? Egal ob wöchentlich oder monatlich (jährlich wäre vielleicht etwas zu selten), das gemeinsame Zusammenkommen, füreinander Beten und Nachdenken über einen Bibelvers o. ä. stärkt den Zusammenhalt. Dabei muss nicht nur eine:r sprechen, Zweifel dürfen ebenso geäußert werden wie Hoffnungen und Lieder können auch aus den aktuellen Charts kommen.

Gratuliert Ihre Einrichtung zu familiären Jubiläen?

Nein

In der Diakonie ist die Mitarbeiter:in mehr als Mitarbeiter:in. Sie als Mensch ganzheitlich zu sehen, schließt mit ein, ihr zum Geburtstag, zur Trauung oder zur Konfirmation des Kindes zu gratulieren. Evangelische Offenheit schließt solche Wünsche zur Jugendweihe eines Kindes oder Beschneidung ggf. mit ein.

Kondoliert Ihre Einrichtung bei familiären Trauerfällen?

Nein

Trauerbegleitung ist christliche Kompetenz. Menschen in Trauersituationen zu sehen und zu unterstützen ist Kennzeichen eines diakonischen Profils. Kondolieren ist Wahrnehmen, dass man den Schmerz des anderen sieht und sich mit ihm solidarisiert. Darüber hinaus gehende Unterstützungen sollten im Einzelfall gesucht werden.

Werden in Ihrer Einrichtung neue Mitarbeiter:innen öffentlich, ggf. in einem Gottesdienst, begrüßt bzw. ausscheidende verabschiedet?

Nein

Schön, dass Du da bist! Das öffentliche Begrüßen und Verabschieden geben Menschen das Gefühl, dass sie gesehen und geachtet werden. Sie an entscheidenden Stellen in Ihrem Arbeitsleben mit einem Segen und im Gebet zu begleiten, ist eine wichtige Möglichkeit, die die Diakonie besitzt. Das kann bspw. in den in I.5. beschriebenen regelmäßigen Andachten geschehen, auch bei Wechsel des Verantwortungsbereiches.

Gibt es in Ihrer Einrichtung Menschen, die in besonderer Weise für das diakonische Profil verantwortlich sind?

Nein

Das diakonische Profil braucht Menschen, die dafür Verantwortung tragen. Seelsorger:innen, Diakoni:nnen oder Theolog:innen, aber auch engagiert Christ:innen können mit einem Mandat dafür betraut werden. Sie sind ansprechbar für die Gestaltung und haben zeitlich Freiräume, für die Organisation und ggf. die Gestaltung des diakonischen Profils (Ankerpersonen). Sie tun das in Abstimmung mit der Führungskraft, die in besonderer Weise dafür Verantwortung trägt.

Feiern Sie gemeinsam als Team? (bspw. Betriebsfest, Weihnachtsfeier u. ä.)?

Nein

Noch einmal zum Feiern. Um das „Gemeinsame“ in der Arbeit zu stärken und die Chance zu geben, dass sich Mitarbeiter:innen gegenseitig wahrnehmen, sind Unterbrechungen des Alltags notwendig. Abteilungs- oder Einrichtungsfeiern, Betriebsausflüge o. ä. sind dazu eine Chance. Diese mit einem geistlichen Anteil zu verbinden, bietet sich an.