Netzwerk IZ – Digitales Wohnzimmer

Unter dem Titel Netzwerk IZ sind wir mit einigen Kollegen der Region miteinander unterwegs – als Weggefährten in Sachen Jugendarbeit, mit ökumenischer Gelassenheit und zum Wohl der Stadt.

Gleich zu Beginn der Corona-Zeit installierte einer der Kollegen mit einer Open Source Software eine Plattform für Videokonferenzen, mit einem datensicheren Server in Deutschland. Schnell kam der Gedanke auf – wenn jetzt Schule anders tickt, wenn junge Menschen sich nicht in Gruppenstunden treffen oder sich verabreden, können wir etwas beitragen, um den Tag zu strukturieren?

Perspektivwechsel „Unter der Krone“

Die Unsicherheit angesichts der Corona-Nachrichten war groß, uns zog es zum Perspektivwechsel unter die Krone. Lernen, Austausch und Gebet. So wird Ende März 2020 „Unter der Krone“ Name unseres virtuellen Raums und täglich 11 Uhr morgens ein fester Fixpunkt mit zwischenzeitlich bis zu 20 Teilnehmenden zwischen 15 und 25 Jahren. Mittlerweile hat sich eine andere Struktur etabliert: morgens und abends um 7 Uhr zu 10-15 Minuten Gebet.

Morgenstimmung mit dem Kopfhörer im Ohr, noch im Bett oder noch nicht im Bett, fertig geduscht für den Tag und bereits mit dem ersten Kaffee am Schreibtisch: die Gemeinschaft überwindet den Unterschied der persönlichen Lebensrhythmen und ruft uns zusammen unter die Tageslosung und in Lob und Fürbitte. Keiner betet immer, aber immer ist jemand da, um zu beten.

Kirche nach Plan A: beziehungsorientiert und sendend.

Wir beschließen, Kirche in diesem Format nicht länger coronabedingt als Plan B zu leben, sondern Plan A wiederzuentdecken: beziehungsorientiert und sendend. Aus diesen Überlegungen entstand Startup – ein recht spontaner Weg, der bewusst ergebnisoffen ist. Da die Zeit und Dynamik nicht absehbar ist, hat das Ganze etwas Spielerisches.

In all dem geht es um Existentielles: Vier Meetings zum Reich Gottes, Jesus, Bibelverständnis und Sprachfähigkeit, dazu Challenges und eine wöchentliche Q&A-Session. Zu den Kernthemen haben wir mit den zur Verfügung stehenden Mitteln kleine Videos gedreht und Kleingruppenmaterial entwickelt.

Mittlerweile haben sich jenseits der Zielgruppe einzelne Erwachsene eingeklinkt, jetzt stehen die Videoimpulse und das Arbeitsmaterial online zur Verfügung.

Jenseits von Corona hätten wir uns mindestens ein halbes Jahr Planungszeit zugestanden, jetzt gestalten wir einfach intuitiv.

Jenseits von Corona hätten wir uns mindestens ein halbes Jahr Planungszeit zugestanden, detaillierte Wege vorgezeichnet, Aufgaben verteilt, in Technik investiert und Werbewirksamkeit gebastelt. Jetzt gestalten wir einfach intuitiv, mit unterschiedlicher Qualität in Bild und Ton, teilen Unsicherheit ob es ausreicht und teilen es.

Wie fühlt sich das Evangelium im Sommer 2020 an?

In einem noch ausstehenden Samstag zum Abschluss gibt es einen digitalen Workshop: wie riecht, schmeckt, fühlt sich das Evangelium im Sommer 2020 an, wie hört es sich an, wo siehst du es, und wo dein Umfeld. Wie sieht das Moodboard des Evangeliums aus? Wo trifft deine Leidenschaft auf Spuren Gottes in deiner Stadt?

Unterschiedliche Module in persönlicher Stille, Kleingruppen, Diskussion, kreativen Momenten und lösungsfokussierte Fragen wechseln sich ab. Zu bestimmten Uhrzeiten schalten sich alle Teilnehmenden über die Videoplattform ein und gleichen ihre Ergebnisse miteinander ab.

Wir haben es nicht in der Hand

a) Die Erreichbarkeit, frech formuliert der Zugriff auf Teenager und Jugendliche hat sich verändert. Es ist nur noch da, wer wirklich Lust hat. Wer nicht mag, schaltet sich jederzeit ab. Wir sind Möglichmacher, nicht länger Alleinunterhalter. Das beinhaltet deutlicher als vorher, die Möglichkeit des Einzelnen, ungestraft abzutauchen, sich auszuklinken.

b) Wir kennen das Unbekannte genauso wenig wie die jungen Menschen, mit denen wir unterwegs sind. Das verbindet, macht uns einmal mehr zu Geschwistern auf Augen- und Ohrenhöhe, als verletzliche Vorbilder.

Am Ende steht ein Anfang: eine neue Liebe zur Kirche als Volk des Königs, Begeisterung und Ideen, unter der Krone zu leben, selbstbewusst das eigene Heilige zu teilen, etwas von Gottes Reich in unserem Umfeld zu entdecken und mitzugestalten. Jetzt schon.

Kontakt

  • Team: Simone Demsky (St. Jakobi, Itzehoe), Timo Fähnrich (St. Johannis, Kremperheide), Stefan Behrendt (Christuszentrum, Itzehoe)
  • netzwerk-iz.de
  • info(at)netzwerk-iz.de