#wärmewinter – Kirche und Diakonie engagiert für Betroffene der Energiekrise

Die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sowie die hohe Inflation führen vielerorts zu einer Vervielfachung der Kosten für Heizung und warmes Wasser. Viele Haushalte in Deutschland werden sich diese enormen Kostensteigerungen nicht leisten können. Gerade gefährdete Gruppen und Menschen in prekären Lebenssituationen sind von Energiearmut sowie Arbeits- und Wohnungslosigkeit bedroht.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen und kirchliche und diakonische Akteur:innen in ganz Deutschland in deren Engagement für die Menschen, die unter der Energiekrise leiden, zu unterstützen und zu bestärken, haben EKD und Diakonie Deutschland die Kampagne #wärmewinter gestartet.

Die Evangelische Arbeitsstelle midi beteiligt sich an #wärmewinter mit einer Handreichung „Was Kirchengemeinden für die Betroffenen der Energiekrise tun können“ sowie mit zwei digitalen Werkstätten für Akteur:innen an der Basis. Für beides kooperiert midi mit EKD, Diakonie Deutschland und dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD.

In unserer Handreichung finden Sie einzelne konkrete Ideen. Wenn Sie weitere haben, wenden Sie sich bitte an unseren Referenten für Sozialraumorientierung Walter Lechner: walter.lechner@mi-di.de.

Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der EKD, und Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland, bitten in einem gemeinsamen Brief die Kirchengemeinden und diakonischen Werke:

„Stellen Sie Ihre konkreten Angebote wie gemeindliche oder diakonische Wärmestuben, Sonntagsangebote nach dem Gottesdienst, Essenausgaben, Gesprächs- und Beratungsangebote und vieles andere mehr unter diese gemeinsame Überschrift. Damit soll deutlich und öffentlich sichtbar werden: Für uns ist jeder Mensch ein Ebenbild Gottes. Wir treten handfest, verlässlich und wirksam für Versöhnung und Gerechtigkeit vor Ort ein. (…)

Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft steht vor einer neuen Bewährungsprobe. Wir werden allen spaltenden Tendenzen und politischen Radikalisierungen wie der Ausrufung eines „Wutwinters“ mit Menschenfreundlichkeit und konkreten Angeboten überall im Land entschieden entgegentreten und die integrativen Kräfte unserer Gesellschaft stärken.

Unter dem Hashtag #wärmewinter bitten wir Kirchengemeinden wie diakonische Träger, auf die Nöte der Betroffenen mit wirksamen Vorhaben zu reagieren. Wir ermutigen auch hier, Kooperationen einzugehen und auszubauen, im Sinne einer diakonischen Kirche und einer kirchlichen Diakonie sowie zum Wohle der Menschen und unseres Gemeinwesens.“

Die erste digitale Werkstatt fand bereits am 27. September unter dem Titel „Risiko Energiearmut – Wie Kirchengemeinden vor Ort helfen können“ statt. Auf Grundlage der Handlungsempfehlungen der Handreichung entwickelten die gut achtzig Teilnehmenden gemeinsam Ideen und Ansätze für konkrete Vorhaben vor Ort. Die Ergebnisse der Werkstatt sind hier abrufbar.

Die Folgeveranstaltung am 2. November wird Haupt- und Ehrenamtlichen, die bereits auf dem Weg sind, sowie Akteur:innen, die noch Inspirationen suchen, Austausch, kollegiale Beratung, Vernetzung und das Kennenlernen von Beispielen guter Praxis ermöglichen.

Darüber hinaus bietet die Kampagnen-Website www.waermewinter.de weitere Informationen u. a. zu staatlichen Hilfen und diakonischen Beratungsangeboten, Beispiele guter Praxis, eine Broschüre mit geistlichen Gedanken sowie Designvorlagen für Social Media und Plakate, die Gemeinden und diakonische Einrichtungen für ihre eigenen Vorhaben verwenden können. Außerdem werden im Webshop der Diakonie Deutschland in den nächsten Wochen Material für Öffentlichkeitsarbeit sowie nützliche Verteilartikel zu #wärmewinter zur Bestellung zur Verfügung gestellt.

Für die Refinanzierung der Vorhaben vor Ort und damit für die Unterstützung der Betroffenen der Energiekrise will die EKD die Mehreinnahmen bei der Kirchensteuer aufgrund der Energiepauschale zur Verfügung stellen. Die Landeskirchen haben bereits entsprechende Regelungen getroffen oder erarbeiten diese gerade.

Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen, die ihr Projekt auf www.waermewinter.de als Anregung für andere präsentieren möchten, können eine kurze Beschreibung sowie 1–2 aussagekräftige Fotos an waermewinter@diakonie.de senden.