Blick zurück nach vorn

Wir haben fünfzig Menschen über ein Jahr lang durch die Pandemie begleitet: Was hat sie bewegt? Wie haben sie auf die Krise reagiert? Und was hat ihnen Kraft gegeben? Auf der Tagung „Blick zurück nach vorn“ am 15. November 2021 stellen wir die Ergebnisse erstmals einer größeren Öffentlichkeit vor. Mit hoffentlich weitreichenden Folgen für Kirche und Diakonie.

Unsere Herbsttagung im vergangenen Jahr mit dem Titel „Das gefühlte Corona“ war nicht nur für über 500 Teilnehmende eine willkommene Gelegenheit innezuhalten und das erste Jahr der Pandemie zu reflektieren. Sie war gleichzeitig der Startschuss einer Langzeitstudie.

midi, die Diakonie Deutschland und das diakonische Unternehmen Agaplesion haben hierzu das Berliner Marktforschungsinstitut LIMEST beauftragt. Fünfzig Menschen haben wir über ein Jahr lang begleitet und mehrfach danach befragt, wie sie die Pandemie erlebten, was sie dabei bewegte und was ihnen Kraft gab.

Passen die Antworten von Kirche und Diakonie zu den Fragen der Menschen in einer (post-)pandemischen Zeit?

Ziel war es, herauszufinden, wie die Menschen während der Pandemie hierzulande „ticken“. Und natürlich hat uns auch interessiert, inwieweit die Antworten von Kirche und Diakonie zu den Fragen der Menschen in einer (post-)pandemischen Zeit passen. Die diesjährige midi-Herbsttagung „Blick zurück nach vorn“ am 15. November 2021 wird erstmalig Ergebnisse dieser Studie vorlegen.

Im ersten Teil der Tagung am Montagnachmittag stehen empirische Wahrnehmungen über das Lebensgefühl der Menschen in der Coronakrise im Vordergrund. Nach einem einleitenden Impuls des Präsidenten der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, wird Frau Dr. Solange Wydmusch von LIMEST ihre Erlebnisse und Ergebnisse präsentieren und die Teilnehmenden können sich mithilfe des „Pandem-O-Mats“ spielerisch an die Materie herantasten.

Im zweiten Teil der Tagung gibt uns der sozialwissenschaftliche Referent von midi, Daniel Hörsch, Einblicke in verschiedene Vertiefungsthemen der Pandemie. Gäste aus unterschiedlichen Praxisbereichen von Kirche, Diakonie und Zivilgesellschaft werden ganz persönlich von ihrem Erleben in der Pandemie berichten. Abends schließlich geht es in einem dritten Teil um Einsichten und Einordnungen des Pandemie-Geschehens.

Prof. Dr. Horst Opaschowski, der Grandseigneur der Zukunftsforschung in Deutschland, fragt nach dem inneren Zusammenhang von Sinn, Besinnung und Besonnenheit.

Prof. Dr. Christian Albrecht von der LMU München fragt, wie plausibel das Christentum für Menschen in Krisenzeiten (noch) ist.

Und die im Mai neu gewählte Präses der EKD, Anna-Nicole Heinrich, erzählt uns, „Was bleiben wird“.

AMD-Generalsekretär Andreas Schlamm wird uns schließlich mitteilen, wo er in der Pandemie „Gottes Lockrufe“ entdeckt.

Im Februar 2022 schließlich, wenn wir die Ergebnisse der Befragung noch besser aufgearbeitet und neben dem „Pandem-O-Mat“ ein paar weitere hilfreiche Tools entwickelt haben, planen wir unter dem neuen Format „midi.lab“ einen rund dreistündigen Praxis- und Umsetzungs-Workshop, der allen Interessierten die Möglichkeit bietet, mit den Ergebnissen der Studie in ihrer Gemeinde, ihrer Einrichtung oder ihrem Arbeitsfeld ganz praktisch zu arbeiten.