Denkräume Pforzheim:
Schon wieder eine Krise und keiner hört einem zu?
- đź—Ł
- Bürgerinnen und Bürger
- ⏰
- 2 Stunden
- ✉️
- Miriam Haidle
Grundidee
Bei den Denkräumen Pforzheim geht es nicht darum, andere zu überzeugen, sondern um das Entwickeln von Gedanken und aktives Zuhören. Die Denkräume unterstützen den Austausch zu kontroversen Themen über Gruppengrenzen hinweg und fördern dadurch einen gemeinschaftlichen Umgang miteinander. In moderierten Gesprächen schaffen wir eine Umgebung für gemeinsames Nachdenken: über die eigenen und andere Positionen.
Ablauf
Auf Initiative des Bündnisses #zusammenhalten in Pforzheim fanden seit Herbst 2022 in mehreren Stadtteilen Pforzheims erste öffentliche Denkräume statt; die Idee dazu hatte der Karlsruher Mediator Jürgen von Oertzen. Grundlage ist der „Thinking Environment“-Ansatz von Nancy Kline, bei dem sich die Teilnehmenden verpflichten, sich gegenseitig aufmerksam zuzuhören. Dabei haben alle die gleiche Zeit, um ihre Gedanken zu formulieren und ihre Ideen zu teilen. Jeder kommt zu Wort, ohne unterbrochen zu werden. Für die Denkräume gelten zehn Prinzipien: Aufmerksamkeit, Gleichheit, Gelassenheit, Wertschätzung, Ermutigung, Einbeziehung von Gefühlen, Transparenz von Information, Vielfalt der Perspektiven, präzisierende Nachfragen und ein ungestörter Ort.
Vorteile des Formats
- Auch verfeindete Gruppen können erreicht werden und sich als (nachdenkliche) Menschen erleben.
- Dialoge werden stark verlangsamt: mehr Denken, mehr Zuhören. (jede:r bekommt die gleiche Zeit)
- Sehr niedrigschwellig (auch fĂĽr Nicht-Muttersprachler)
Tipp fĂĽr die Umsetzung
Das Format bietet sich für kontroverse genauso wie für leichtere Themen an. Unser Titel „Denkräume“ schreckt noch einige Menschen ab. Man kann mit dem Format auch aktiv in bestehende Gruppen gehen.
Partner:innen
Quartiersmanagement, Kirche, BĂĽrgerverein